Wundmanagement
Wundmanagement
Chronische Wunden
Chronische Wunden sind Hautdefekte, die trotz adäquater
Therapie innerhalb von 4–12 Wochen keine Heilungstendenz
zeigen. Sie entstehen häufig durch Grunderkrankungen wie
Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen oder chronische
Venenschwäche. Zu den häufigsten Formen gehören das Ulcus
cruris, das diabetische Fußsyndrom und Dekubitus. Die
Behandlung erfordert eine gezielte Versorgung der Wunde sowie
die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen.
Wichtige Maßnahmen umfassen die regelmäßige Wundreinigung, die
Auswahl geeigneter Verbandsmaterialien und die
Druckentlastung. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen
Betroffenen und Fachleuten entscheidend, um die Lebensqualität
zu erhalten und den Alltag zu erleichtern.
Ulcus Cruris
Umgangssprschlich: "Geschwür" genannt
Das Ulcus cruris, auch als „offenes Bein“ bekannt, ist eine
chronische Wunde, die in der Regel an den Unterschenkeln
auftritt. Es gibt drei Hauptformen: venös, arteriell und
gemischt. Das venöse Ulcus cruris entsteht durch eine
schlechte Blutzirkulation in den Venen, häufig aufgrund einer
chronischen venösen Insuffizienz. Das arterielle Ulcus tritt
auf, wenn die Blutzufuhr zu den betroffenen Beinen durch
verengte Arterien eingeschränkt ist. Bei der gemischten Form
kommen beide Ursachen zusammen.
Die Behandlung eines Ulcus cruris hängt von der jeweiligen
Ursache ab und wird darauf abgestimmt.
Diabetisches Fußsyndrom (DFS)
Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine schwerwiegende
Komplikation des Diabetes mellitus. Durch Nervenschäden
(Neuropathie) und Durchblutungsstörungen (Angiopathie) werden
Verletzungen an den Füßen oft nicht bemerkt und heilen
schlecht. Dies führt zu chronischen Wunden, die sich leicht
infizieren können. Bleiben diese unbehandelt, drohen
schwerwiegende Folgen wie Gewebezerstörung und Amputationen.
Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms umfasst eine
gezielte Druckentlastung der betroffenen Stellen sowie eine
sorgfältige Infektionskontrolle. Durch das Vermeiden von Druck
und Reibung wird die Heilung unterstützt, während regelmäßige
Kontrollen und die richtige Wundpflege helfen, Infektionen
frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Dekubitus
Dekubitus,auch als Druckgeschwür bekannt, entsteht durch
anhaltenden Druck auf Hautstellen, die direkt über knöchernen
Strukturen liegen. Dieser Druck beeinträchtigt die
Durchblutung und führt zu Gewebeschäden. Zu den Risikofaktoren
gehören neben eingeschränkter Beweglichkeit auch unzureichende
Ernährung, feuchte Haut (z. B. durch Inkontinenz) sowie
chronische Krankheiten und Durchblutungsstörungen.
Die Behandlung des Dekubitus konzentriert sich auf eine
ausgewogene Ernährung, regelmäßige Druckentlastung der
betroffenen Stellen sowie eine gründliche Wund- und
Hautpflege, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu
fördern.